Orte künstlerischer Bildungsprozesse

Kunstpädagogische Praxen an Kunstakademien

Tagung an der Kunstakademie Düsseldorf im Rahmen
des Jubiläums 250 Jahre Kunstakademie am 03.11.2023

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Die Tagung wird sich den besonderen Möglichkeiten künstlerischer Bildungsprozesse an Kunstakademien widmen, an denen Studierende ihre kunstpädagogische Praxis im Kontext ihrer eigenen künstlerischen Praxis entwickeln und reflektieren. 

Sowohl künstlerisches als auch kunstpädagogisches Arbeiten wird von den Orten der Produktion geprägt. Kunstakademien stellen dabei besondere Orte des künstlerischen Austausches, der Entwicklung und Vertiefung der eigenen künstlerischen Arbeit dar. Deshalb nimmt die Tagung kunstpädagogische Praxen vor dem Hintergrund ihrer ortsspezifischen Besonderheiten in den Blick und fragt nach den Unterschieden eines Kunstpädagogikstudiums an Kunsthochschulen und Universitäten.

In den Vorträgen von Lehrenden an Kunsthochschulen und Kunstakademien sollen Praxisbeispiele aus der Lehre vorgestellt werden, die sowohl an künstlerische Interessen der Studierenden und der Lehrenden der Akademie anknüpfen als auch für gegenwärtige ästhetische Bildungsprozesse von Kindern und Jugendlichen relevant sind und diese Transfermöglichkeiten kritisch beleuchten. Welche Besonderheiten, Eigenheiten, aber auch Herausforderungen birgt die Verortung des Lehramtsstudiums an Kunsthochschulen, an denen zunächst die künstlerische Praxis und weniger die Schule und der Kunstunterricht im Mittelpunkt des Studiums steht? Das Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Pädagogik stellt sich an den Akademien verstärkt. Dadurch ist der kunstpädagogische Diskurs für die Studierenden immer von Ambivalenz gekennzeichnet, da sie von ihrer eigenen Situiertheit in künstlerischen und ästhetischen Bildungsprozessen zugleich Distanz nehmen müssen, um das eigene Schüler*in-Lehrer*in Verhältnis in der Hochschule neu zu perspektivieren, dieses reflektieren und auf andere pädagogische Institutionen übertragen zu können.

Das Studium an den Kunstakademien findet in Künstler*innenklassen statt. Hier eröffnen sich besondere Lehr- und Lernsituationen, in denen explizit formulierte didaktische Konzeptionen fast immer bewusst vermieden werden. Wie aber lässt sich unter dem Verdikt, das Kunst nicht lehrbar sei, dennoch ein Rahmen für die Entwicklung eigener künstlerischer Denk- und Handlungsprozesse geben. Und wie wird davon zugleich das begleitende Kunstpädagogikstudium beeinflusst, in dem implizite und explizite Lehr- und Lerngefüge reflektiert werden müssen? Die eigenen künstlerischen Bildungsprozesse zu vergegenwärtigen, ist Teil der Selbstreflexion der eigenen künstlerischen Entwicklung und eine wichtige Basis für das Nachdenken über den Kunstunterricht in Schulen und seine zukünftige Gestaltung.

Im Hinblick auf den Zusammenhang von künstlerischen Praxen und künstlerischen Bildungsprozessen sind in beiden Bereichen gleichermaßen sich teilweise gegenseitig bedingende Veränderungen zu beobachten, insofern als verstärkt gesellschaftliche Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft künstlerisch in den Blick genommen werden. 

Zu diskutieren wird sein, ob vor dem Hintergrund künstlerischer Praxen, denen zunehmend Bildungsfragen und Perspektiven gesellschaftlicher und politischer Verantwortung immanent sind, zugleich das Interesse von Künstler*innen und Kunststudierenden an Bildungsaufgaben wächst und sich die Konstellation zwischen künstlerischen Praxen und kunstpädagogischer Arbeit neu formiert. 

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Zur Website:

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